Warum ich heute über Fische schreibe? Weil es sich bei Vieraugen um augenoptische Wunder handelt, die jedes (naja, fast jedes…) Augenoptikerherz höher schlagen lassen.
Anableps anableps
Es handelt sich beim Vierauge um eine bis zu 30 cm lange Gattung des Zahnkarpfens. Mich beeindruckt es schon sehr, dass es sich um einen lebend gebärenden Fisch handelt, doch das besondere Highlight folgt gleich erst noch. Beheimatet ist dieser Fisch in den schlammigen Küstengewässern Brasiliens und Mittelamerikas – zu meiner Freude wohnen jedoch auch einige Vieraugen bei uns im Leipziger Zoo.
Und jetzt kommt es:
Kennt Ihr den Effekt, wenn Ihr unter Wasser taucht und plötzlich alles verzerrt und verschwommen wahrnehmt? Für diesen Fall ist das Vierauge optimal gerüstet – er ist ein Oberflächenfisch. Jedes seiner beiden Augen ist durch eine querliegende Scheidewand in zwei Hälften mit je einer Pupille geteilt. Dadurch, dass die obere Hälfte der Linse schwach und die untere stark gekrümmt ist, kann das Vierauge sowohl über, als auch unter Wasser deutlich sehen. Das Vierauge ist das einzige bekannte Wirbeltier mit dieser faszinierenden Eigenschaft. Ein Lieblingstier für Augenoptiker und bestimmt eine ganz besondere Herausforderung in der Kontaktlinsenanpassung ;o)